Unter dem Aufruf „Salvemos sa Rápita“ (Lasst uns Sa Rápita retten) haben Gegner eines geplanten Hotelneubaus in Sa Rápita im Internet 16.489 digitale Unterschriften gesammelt. Die Umweltschützer sehen in dem Projekt eine zu große Belastung für den in unmittelbarer Nähe gelegenen Strand Es Trenc, Mallorcas größtem Naturstrand. Anfang der Woche wurden die Protestschriften dem Tourismusministerium der Balearen übergeben.
Das geplante 1.200 Betten-Hotel soll auf einem 20 ha großen Areal entstehen und 150 m vom Strand entfernt sein. Bei dem Grundstück handelt es sich um ausgewiesenes Bauland und das Projekt entspricht den geltenden Bauvorschriften.
Margalida Ramis, Sprecherin des mallorquinischen Umweltschutzvereins GOB, fordert in diesem Zusammenhang eine Überarbeitung des Flächenplans für Mallorca (PTM). Gegner des Hotelbaus befürchten, der Bau und die zusätzlichen Gäste würden den Es Trenc Strand ökologisch zu sehr belasten.
Bei der Bevölkerung stößt das Projekt hingegen auf breite Zustimmung. Die örtlichen Geschäftsleute und Politiker würden ein Verbesserung der touristischen Infrastruktur in der Gegend befürworten. Medienberichten zu Folge handelt es sich hier außerdem um ein „grünes“ Hotel, d.h. mit dem Ziel, die ökologische Belastung aufgrund des Hotelbetriebs so gering wie möglich zu halten. Auch dies wäre ein weiteres Plus auf Seite der Befürworter.
Update 6.04.2012: Trotz heftiger Proteste im Internet und kritscher Berichte in den spanischen Medien, gab die Balearen-Regierung nun grünes Licht für das umstrittene 5*-Hotel mit 1.200 in Sa Rápita. Der von Umweltaktivisten heftig angegriffene Tourismus-Minister der Balearen, Carlos Delgado, wies alle Vorwürfe von sich, die Ferieninsel versuche geltende Naturschutzbestimmungen auszuhebeln und argumentierte, dass der nächstgelegene Strandabschnitt sei nicht Es Trenc, sondern gehöre zum Sa Rápita-Strand…
Unabhängig davon, ob das Luxushotel jetzt 500 m oder 5 km vom größten Naturstrand Mallorcas entfernt ist – wichtig ist, dass es sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Das angestrebte Ökobalance-Konzept des künftigen Betreibers lässt hoffen. Ich denke, Mallorca hat schon an vielen Stellen der Insel gezeigt, dass moderner Tourismus und Umweltverträglichkeit nicht im Widerspruch zueinander stehen müssen.