Glückliche Harmonie auf dem Golfplatz Son Termens auf Mallorca

„Schönes Spiel“ wünsche ich Ihnen liebe Golffreunde und all denen, die diesen Sport lieben und ihn vielleicht später selber ausüben wollen. Natürlich können wir jetzt nur virtuell den Schläger schwingen, wenn wir über den Platz gehen, aber ich hoffe, es macht Ihnen doch Spaß, wenn sie sich im Geist wieder an das eine oder andere Loch erinnern, das Sie schon gespielt haben. Für alle diejenigen, die noch nie diesen Platz betreten haben, möchte ich Anregungen geben und Lust wecken, einmal hier die Eisen zu schwingen.

Golfplatz im Südwesten Mallorcas

Der Golfplatz Son Termens im Südwesten Mallorcas zählt zu den Lieblingsplätzen unseres Autors Dr. Wolfgang Hierl.

Bevor wir uns auf ein „Tee“ stürzen können, will ich ihnen zuerst verraten, wie wir unsere Golfrunden angehen wollen. Es wäre völlig witzlos, bei jedem Golfkurs der Reihe nach, die Länge und das Handicap aufzuzählen. Das finden Sie auf jeder Golfkarte und im Internet, dazu brauchen Sie mich nicht. Ich will mit Ihnen einen ganz anderen Weg beschreiten und Ihnen zeigen, was mir an diesem Platz gefällt, was mir weniger zusagt, welche Schwierigkeiten und welche Genüsse er mir bereitet.

Damit Sie meine persönlichen Vorlieben und Abneigungen besser verstehen können, darf ich mich kurz als Golfspieler vorstellen. Ich bin ein mittelmäßiger Spieler, der zufrieden ist, wenn er den Ball mit dem Driver 140 m einigermaßen gerade nach vorne bringt und bei der Annäherung aus 50 m so ungefähr auf’s Grün kommt. So ist es, wenn es gut läuft, dazwischen muss ich auch einmal für die „Lady“ ein Bierchen zahlen und am Wassergraben nach meinem Bällchen fischen. Damit wir aber einem Golfplatz nicht nur aus der Perspektive eines Golf-Greenhorns zu betrachten haben, spielt mein Sohn, der ein „Single-Handicap“ hat, mit und erklärt, wie leicht oder schwer der Golfplatz für gute Golfer ist.

Der Golfplatz Son Termens

Während der Golfer auf dem Golfplatz Son Termes das Rough zu vermeiden sucht, schätzen es die halbwilden Ziegen sehr.

Während der Golfer auf dem Golfplatz Son Termes das Rough zu vermeiden sucht, schätzen es die halbwilden Ziegen sehr.

Beginnen wir mit einem meiner Lieblingsplätze „Sohn Termens“. Dies liegt vor allen daran, dass dieser Platz, wie kaum ein anderer, in die Landschaft integriert ist.

Die Golfanlage geht auf ein possesio, ein großes Landwirtschaftsgut zurück. Erzherzog Ludwig Salvator von Österreich, der natürlich noch kein Golfspieler, aber dafür der größte natur- und kulturwissenschaftiche Kenner Mallorcas war, beschreibt „Son Termens“ in seinem Monumentalwerk „Die Balearen“ mit diesen Sätzen:

„Son Termens liegt auf einem Hügel, der ohne ein Berg zu sein, die ganze Ebene bei den ersten Gebirgsausläufen dominiert, etwa neun Kilometer vor Palma“.

In diese reizende Hügellandschaft hat der jetzige Geschäftsführer und Mitbesitzer Yosé Rodriguez die 18 Golflöcher integriert. Vom Charme des früheren Landgutes zeugen heute noch die vielen halbwilden Ziegen, die, wenn sich der Golftrubel gelegt hat, über das Fairway hoppeln.

Auf der Runde

Aber greifen wir endlich zu unserem Driver und schlagen auf Tee 1 ab. Dieses Loch „eins“ zeigt eigentlich schon beim ersten Abschlag die ganze Problematik des Golfplatzes von „Son Termens“. Für einen guten Spieler ist es keine große Kunst, ein Par zu spielen. Mit einer Länge von 229 m von Gelb bergauf, ein gelungener Abschlag, eine sichere Annäherung und ein Birdie oder zumindest ein Par ist sicher. Für schwächere Spieler (für blutige Anfänger ist der Platz wegen der vielen Schluchten recht schwierig) schaut die Sache schon ganz anders aus. Zuerst muss eine “barranco,“ eine kleine Schlucht eines „torrente“ eines ausgetrockneten Bachs, – ein mehr oder weniger gerader Schlag von ca. 60 m ist notwendig – überwunden werden, um auf dem schmalen “Fairway“ landen zu können.

Hat man dann schließlich das „Green“ erreicht, muss man beim „Putten“, vor allem wenn es bergab geht, das „Green“ ist stark geneigt und sehr schnell, höllisch aufpassen, sonst sagt der Ball „Green“ ade.

Golfplatz Mallorca

Vor allem in den heißen Sommermonaten empfiehlt sich für den hügeligen Golfplatz von Son Termens ein Wagen.

Das zweite Loch, bei dem es links ins „Aus“, rechts in die Steilwand geht, ist auch für gute Spieler nicht ganz einfach, obwohl es „nur“ Handicap 9 hat, weil man beim Abschlag die Fahne nicht sehen kann und das „Fairway“ sehr begrenzt ist.

Der zweite oder auch dritte Schlag mit Annäherung auf das Grün muss dann mit einem „Wedge“ oder Eisen „Neun“ sitzen. Denn das Grün ist von vorne mit einer tiefen Schlucht und hinten mit einem ansehnlichen Bunker geschützt. Auch beim nächsten Loch, bei dem man die Fahne nicht sieht, muss man beim Abschlag den Ball über eine Vertiefung und einige Büsche wuchten. Das nächste Loch, das jetzt wieder ein bisschen nach oben geht, beansprucht mit 334 Metern und Par 4 das schwerste zu sein. Aber für einen mittelmäßigen Spieler ist hier ein „Bogie“ ohne weiteres drin. Par zu spielen ist schwierig, da das „Fairway“ stellenweise nur 30 m breit und das „Green“ sehr hängig ist. Die nächsten Löcher mit „Par“ „Fünf“ zuerst hinunter, dann hinauf, machen dem Golfer wegen der Büsche und der Gräben, wie es sich gehört, das Golfleben schwer.

Ab dem 9. Loch geht’s bergauf

Dann kommt ein lustiges Loch „Par 3“. Hoch oben auf dem Abschlag schlägt ein guter Golfer mit dem Eisen „Sieben“ 150 m und er landet auf dem „Grün“. Hat man die ersten 9 Löcher einigermaßen gut über die Hürden gebracht, sollte man es sich überlegen, ob man es beim Weg nach oben den Bergziegen nachmachen oder eine „coche“ „ein Wägelchen“ nehmen soll. Denn von nun an, geht’s bergauf in die Höhe, zwar nicht so weit, bis zu den gelblichen Felsen im Hintergrund, über die die Kleinadler ihre Kreise ziehen, aber steil wird’s doch.

Parallel zum Loch „Eins“ geht’s nach oben in die Berge. Ein sehr leichtes (Handicap 13) aber doch recht spektakuläres Loch ist Nummer 12. Von oben über eine 90 Meter lange Schlucht mit dem „Siebener“ auf das „Grün“, das ist das Erfolgsrezept. Dann kommt nach einem gewaltigen Aufstieg wieder ein anspruchsvolles Loch 12, das selbst für „Single-handicaper“ schwer mit “Par“ zu spielen ist. Denn fast jeder Versuch mit einem Bombenabschlag die ca. 120 m entfernte, lang gezogene, mit Bäumen eingesäumte 100 m lange Schlucht zu überwinden, scheitert fast immer.

Der Abschlag auf Loch 18 ist das Highlight von Son Termens.

Der Abschlag auf Loch 18 ist das Highlight von Son Termens.

Also bescheiden sein, Ball vorlegen und dann über die „barronca“ die große Schlucht hinauf auf’s „Green“. Dann geht es noch einige Löcher tief hinunter und wieder weit hinauf und fast jeder verzogene Abschlag bedeutet, ab in den Abgrund. Aber dann ist er da, der Abschlag 18. Der Abschlag für den jeder Golfer meilenweit gehen wird. Hoch oben, nur noch ein Kleinadler ist höher, in der Ferne schimmerndes Meer, die Kathedrale und das Häusermeer der „cintat“ und unter mir 318 m entfernt „hojo 18“. Wie hoch oben wir sein müssen, können Sie abschätzen, wenn ich Ihnen erzähle, dass mein Sohn einmal mit dem ersten Schlag auf’s Grün kam. Ich schaff es nicht, aber stehe oben, schaue mich um, genieße die Berge, das Meer und das Grün und haue drauf. Der Ball fliegt nach unten, dank der Schwerkraft schaff ich auch 200 Meter.

Das Clubhaus von Son Termens, Mallorca.

Das Clubhaus von Son Termens, Mallorca.

Endlich geht’s in’s Clubhaus und oben auf der Terrasse zählen wir die Stableford-Punkte. Hätten mehr sein können, wenn…… Aber das Bier und das saftige Clubsandwich und die herrliche Aussicht entschädigen für den vergeigten Bunkerschlag, den versiebten Put und den verzogenen Abschlag. Man sollte sich doch an die eiserne Golfregel halten:

„Nur ein Loch, über mehr spricht man nicht“.

Aber über den landschaftlich so ansprechenden und golftechnisch, mittelschweren Golfplatz darf man viel sprechen und vor allem laut loben.

Weitere Informationen über den Golfplatz Son Termens erhalten Sie unter www.golfsontermens.com.

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